Veröffentlicht am 11/23/2023

UNU strebt Neustart und Sanierung in Insolvenzverfahren an

Berlin, 24. November 2023 – Der Elektrorollerhersteller UNU mit Sitz in Berlin hat am 23. November 2023 beim Amtsgericht Berlin Charlottenburg einen Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht hat Dr. Gordon Geiser von der Kanzlei GT Restructuring zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. UNU wurde 2013 mit der Mission gegründet, die beste und nachhaltigste Mobilitätslösung für die Stadt zu entwickeln. Die stylischen E-Scooter werden in Deutschland, Österreich, Frankreich und den Niederlanden verkauft, das Unternehmen beschäftigt derzeit rund fünfzig Mitarbeitende.
  • Zehn Jahre nach Gründung steht UNU vor der bisher größten Herausforderung
  • Gründe für die Insolvenz sind gestiegene Material- und Transportkosten, höhere operationelle Kosten und die stark eingebrochene Nachfrage im Zuge der Inflation
  • Der Geschäftsbetrieb wird im Rahmen des Insolvenzverfahrens fortgeführt und eine Sanierung wird angestrebt

Gründe für die Insolvenz

In den vergangenen Jahren hat UNU bereits eine Reihe signifikanter Herausforderungen überstanden: Von einem sechsmonatigen pandemiebedingten Produktionsstopp über einen verheerenden Lagerhausbrand bis hin zu den weitreichenden Auswirkungen der Chip- und Container-Krisen. Trotz dieser Herausforderungen gelang es dem Unternehmen, seine Verluste seit Beginn der Corona-Pandemie erheblich zu reduzieren. Doch die aktuelle Inflation und die Zurückhaltung vieler Kunden hat den Markt für Roller in den Kernmärkten des Unternehmens um über 50 Prozent einbrechen lassen. Dieser stark gesunkene Rückgang der Nachfrage, kombiniert mit den gestiegenen Material- und Logistikkosten, hat das Geschäftsmodell von UNU zunehmend gefährdet. Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass die aktuelle Finanzierungsrunde nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Da somit die Finanzierung des Unternehmens für die nächsten zwölf Monate nicht gesichert war, sah sich die Geschäftsführung gezwungen, einen Insolvenzantrag stellen zu müssen.
UNU verkauft mit seinen Rollern nicht nur ein Produkt, sondern einen Lifestyle. Im Mittelpunkt steht dabei eine moderne, nachhaltige und leise Art der Fortbewegung in der Stadt und im urbanen Raum, mit jeder Menge Fahrspaß inklusive. Als führender deutscher Hersteller von Elektrorollern ist UNU eine starke Marke und national wie international bekannt. In 2023 hat das Unternehmen sein Roller-Abonnement grundlegend erneuert und zudem seine Offline-Präsenz mit Handelspartnern ausgebaut. "Aus diesem Grund sehen wir gute Chancen, eine Sanierungslösung zu erreichen und den Verkauf sowie den Service der Roller fortzuführen”, erklärt der Insolvenzverwalter Dr. Gordon Geiser von GT Restructuring.
“Wir bedanken uns bei unseren Kundinnen und Kunden, Partnerinnen und Partnern und Mitarbeitenden für ihre Unterstützung in den vergangenen zehn Jahren und möchten allen Stakeholdern in diesem Prozess die größtmögliche Transparenz bieten. Indem unsere Roller täglich gefahren werden, wird unsere Mission unterstützt. Wir hoffen, dass unsere Reise und die unserer Roller hiermit nicht zu Ende ist, sondern auch in Zukunft weitergeht. Nachhaltigkeit, E-Mobilität und alternative Mobilitätsformen sind nicht nur ein Trend, sondern die Zukunft. Die in diesem Jahr stark gesunkene Nachfrage an Elektrofahrzeugen ist ein Resultat der generellen Inflation. Wir sind gemeinsam mit unserem Team fest davon überzeugt, die bessere Art zu bieten, sich durch die Stadt zu bewegen,” ergänzen Mathieu Caudal und Pascal Blum, Gründer und Geschäftsführer von UNU.

Über UNU

UNU ist einer der führenden deutschen Hersteller für Elektromotorroller. Gegründet 2013 designt das Team die E-Roller in Berlin. Die E-Roller sind mit zwei verschiedenen Motorleistungen ausgestattet: Das Einstiegsmodell unu Scooter Move mit einem 2 kW Motor und der voll vernetzte unu Scooter Pro mit einem 4 kW Motor. Die Reichweite des unu Scooter Pro beträgt bis zu 50 km, der unu Move fährt bis zu 60 km mit einer Batterieladung – mit einer zweiten Batterie verdoppelt sich die Reichweite entsprechend auf bis zu 100 bzw. 120 km. Das Staufach unter dem Sitz fasst bei beiden Modellen 33,4 Liter. Die E-Roller sind derzeit zum Kauf in Deutschland, Österreich, Frankreich und den Niederlanden erhältlich. In Deutschland ist es zudem möglich, die E-Roller für eine Laufzeit von 36 bzw. 48 Monate zu abonnieren. Seit kurzem können Arbeitnehmende die E-Roller bei dem Anbieter Lease-a-Bike als Alternative zum Dienstrad leasen. Mehr Informationen zu UNU und den Produkten finden Sie auf www.unumotors.com
Pressekontakt Luisa Lindenthal  PR & Brand Managerin [email protected] + 49 172 661 5954

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